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"Bossnapping" bei Renault: Mitarbeiter nehmen ihre Chefs als Geiseln


"Bossnapping"
Renault-Mitarbeiter nehmen ihre Chefs als Geiseln

Von afp
Aktualisiert am 28.04.2021Lesedauer: 1 Min.
Renault-Logo (Symbolbild): In Frankreich haben Mitarbeiter des Autoherstellers fünf Manager festgehalten.Vergrößern des Bildes
Renault-Logo (Symbolbild): In Frankreich haben Mitarbeiter des Autoherstellers fünf Manager festgehalten. (Quelle: Christophe Ena/AP/dpa-bilder)
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Weil ihr Werk schließen soll, haben in Frankreich Beschäftigte des Autoherstellers zu heftigen Mitteln gegriffen. Sie besetzten die Fabrik und hielten fünf Manager einen Tag lang fest. Doch die hatten keine Lust zu reden.

In Frankreich hat erneut ein Fall von "Bossnapping" für Aufmerksamkeit gesorgt: Wütende Mitarbeiter eines Renault-Werks in dem bretonischen Ort Caudan hielten einen Tag lang Manager des Autokonzerns fest, um gegen den geplanten Verkauf der Fabrik zu protestieren. Sie werfen Renault "Verrat" vor. Inzwischen sind die Manager wieder frei, wie die Gewerkschaft CGT am Mittwoch bestätigte.

"Sie wollten nicht diskutieren", beklagte der örtliche CGT-Vorsitzende Maël Le Goff. "Es bringt nichts, mit Leuten zu reden, die dazu keine Lust haben". Rund hundert der 350 Mitarbeiter hatten das Werk am Dienstagmorgen besetzt und fünf Manager bis in die späten Abendstunden festgehalten.

"Bossnapping" kommt in Frankreich öfter vor

Renault protestierte scharf gegen die Werksbesetzung, die am Mittwoch weiter anhielt. Die Gießerei in Caudan stellt seit 1965 unter anderem Motoren- und Auspuffteile her, soll aber im Zuge einer weltweiten Umstrukturierung verkauft werden.

Renault hatte im vergangenen Sommer den Abbau von weltweit 15.000 Stellen bekannt gegeben. Der Konzern war bereits vor der Corona-Pandemie in der Krise und verzeichnete 2020 einen Rekordverlust von acht Milliarden Euro. Die französische Regierung hat 50 Millionen Euro zugesagt, um Mitarbeiter der schwer angeschlagenen Autobranche umzuschulen.

In Frankreich gibt es immer wieder Fälle von "Bossnapping". Betroffen waren in der Vergangenheit unter anderem Werke von Sony und dem US-Technologiekonzern 3M.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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